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Best-Practice

Projekt- und Linkliste „Quartiersarbeit in Zeiten der Corona-Krise“

Die aktuellen Erfordernisse zum Umgang mit dem neuartigen Coronavirus (Sars-CoV-2) stellen auch die Umsetzung des Programms „Soziale Stadt“ vor ungewohnte Herausforderungen. Insbesondere bei der Durchführung des Quartiersmanagements steht die Frage „Wie bleiben wir auch weiterhin mit der Bewohnerschaft des Quartiers in Kontakt?" im Vordergrund. Vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen gilt es, neue Formate und Kommunikationsmittel zur Erreichung bzw. Unterstützung der Bewohnerschaft kennenzulernen und auszuprobieren.

Aus aktuellem Anlass hat das Städtenetz Soziale Stadt NRW daher eine digitale Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Quartiersarbeit in Zeiten der Corona-Krise" angeboten. Die auf den bereits durchgeführten Veranstaltungen am 23. April, am 4. und 20. Mai sowie am 23. Juni 2020 gesammelten praktischen Tipps und Hinweise, Praxisbeispiele und Projekte seitens der Mitgliedskommunen sowie weiterführende Fragestellungen sind im Folgenden zusammengestellt, wobei ein Anspruch auf Vollständigkeit der einzelnen städtischen Angebote nicht erhoben werden kann.

Stadt Aachen

Gesamtstädtische Angebote und Aktionen
Stadtteilbezogene Angebote der Aachener Quartiersmanagements
  • Fenstergespräche im Quartier unter Einbindung von Kooperationspartnern des Stadtteilbüros, die sonst dort Sprechstunden anbieten – durch risikoarme Begegnungssituationen „zwischen Tür und Angel“ können viele wichtige Informationen zu den derzeitigen Bedarfen der Bewohnerschaft erfasst und ggf. quartiersbezogene Angebote, soziale Dienste, Informationen der Nachbarschaftshilfe (s. o.) etc. vermittelt werden
  • Fenstergespräche „spezial“: Ausgabe eines Do-it-yourself-Pflanzsets für Kinder am Fenster des Spielhauses – hierbei können auch der Eindruck des Kindeswohls, der familiären Hintergrundsituationen und gegebene Unterstützungsbedarfe erfasst werden
  • Ausgabe von Give-aways, z. B. Do-it-yourself-Maskenset für zuhause
  • Aktion „Kochzauber aus der Tüte“: Ausgabe von Koch-Tüten mit Rezepten in kindgerechter Sprache und den nötigen Zutaten, teils ergänzendem Beschäftigungsmaterial (Angebot gesunder Ernährung und Versorgung zum Selberkochen, Kompensation des ausfallenden Schulmittagessens und möglicher Notsituationen in den Familien)
  • Fassaden-Schmück-Aktion
  • Kreidebotschaften auf dem Boden und Seifenblasenmaschine als „Hingucker“ zur Bewerbung von Angeboten im öffentlichen Raum

Stadt Ahlen

Bekanntmachung des Hof- und Fassadenprogramms im Programmgebiet Ahlen Süd/Ost
  • Mitarbeitende des Stadtteilbüros haben zur Bewerbung des Hof- und Fassadenprogramms und unter Beachtung aller Vorgaben des Kontaktverbots diverse Haustürgespräche im Programmgebiet durchgeführt. Neben der Verteilung eines Informationsflyers konnte so auch auf die weiteren Angebote des Stadtteilbüros aufmerksam gemacht werden. Die Resonanz war überwiegend positiv.

Stadt Bottrop

Gesamtstädtische Angebote und Aktionen
Umsetzung des Haus- und Hofflächenprogramms (Förderziffer 11.2) und des Modernisierungs- und Instandsetzungsprogramms (Förderziffer 11.1)
  • Telefonische Beratungen in den Fördergebieten: Bürgerinnen und Bürger reichen vor der telefonischen Beratung Fotos der Örtlichkeit ein und die Erfahrungen zeigen, dass die Bürgerschaft dieses Angebot durchaus gut annimmt. Die zu beratenden Personen sind gut vorbereitet, teilweise auch besser als bei einer normalen Vor-Ort-Beratung.
Quartiersbezogene Ansätze und Projekte in den Quartieren Bottrop Fuhlenbrock, Batenbrock und Prosper III
  • Telefongespräche durch das AWO-Quartiersmanagement mit der Zielgruppe „Seniorinnen und Senioren“ (die seltener einen digitalen Zugang zu Informationen nutzt) zur Darstellung der aktuellen städtischen Angebote: Bereits in den ersten Wochen der Corona-Krise konnten rund 200 Gespräche mit einer Länge von fünf Minuten bis zu einer Stunde durchgeführt werden. Die Kontakte bestanden schon vorher oder wurden in den Telefonaten vermittelt. Zusätzlich beteiligt sich das Quartiersmanagement an diversen WhatsApp-Gruppen mit verschiedenen Stammtischen und Akteursgruppen.
  • Die Jurysitzungen zum Stadtteilfonds werden derzeit im E-Mail-Umlaufverfahren durchgeführt
  • Unterstützung der Familien mit der Aktion „Ideen gegen Langeweile" auf der Facebook-Seite des Stadtteilbüros Batenbrock mit regelmäßigen Beiträgen zum Spielen, Basteln, Kochen und Entspannen (die "Bespielung" erfolgt persönlich durch die Mitarbeiterinnen des Stadtteilbüros, um den direkten Bezug zum Stadtteil spürbar zu erhalten)
  • Durchführung von Spaziergängen des Quartiersmanagements mit Kindern aus dem Quartier, um Familien zu entlasten
  • Auftritte von einem Zirkus und einer Band zwischen Häuserschluchten
  • Ausgabe von Spielekisten mit Spielen zum Thema „Corona“ (u. a. Bilderbuch, Würfelspiel, Becherspiel, Rätselblock, Angelspiel), die an alle Haushalte verliehen werden können
  • Durchführung von Fenstergesprächen nach Terminvergabe
  • Vorbereitung eines Ersatzes für die Ferienfreizeit zum Thema „Naturbotschafter“: Ausgabe eines Nistkasten-Sets zum Zusammenbauen mit den Eltern, Aufhängen in Kleingruppen mit einem Förster

Emschergenossenschaft

Informations- und Beteiligungsangebote
  • Im Zusammenhang mit Fragen zu konkreten Bau- oder Umgestaltungsprojekten wurden große Plakate gedruckt, welche an Zäune, Bauzäune oder Geländer der Emschergenossenschaft aufgehängt werden können. Bürgerinnen und Bürger erhalten so die Möglichkeit, auf Fragen zu Gestaltungsoptionen bspw. via E-Mail antworten und selbst Ideen einreichen zu können.

Stadt Essen

Quartiersbezogene Ansätze und Projekte
  • Der Flyer zum Hof- und Fassadenprogramm wurde aktualisiert und wird auf der Homepage des Stadtteilprojekts veröffentlicht.
  • Entscheidungen der Stadtteilgremien / Lenkungsgruppe zur Mittelvergabe aus dem Verfügungsfonds können mittels Umlaufbeschluss getroffen werden.
  • Es wird beraten, inwiefern die Umsetzung bereits beschlossener Projekte des Verfügungsfonds öffentlichkeitswirksam mithilfe von Videos dokumentiert werden kann.
Projekte des Instituts für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) an der Universität Duisburg-Essen
  • Umsetzung des digitalen Nachbarschaftstreffs „Zusammen Zuhause“ zur Aufrechterhaltung von Austausch und Diskussion rund um aktuelle Belange des Quartiers mit  regelmäßiger Vorstellung von persönlichen Themen- und Berufsfeldern sowie von Quartiersprojekten aus dem Kreis der Bewohnerschaft und weiterer Akteure in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Kunst und Soziales (Kooperation zwischen PACT Zollverein, Bürgerzentrum Kon-Takt, Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung der Universität Duisburg-Essen ISSAB, Jugendamt Essen, Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Essen, Jugendzentrum Schonnebeck, Stellwerk GmbH, Stiftung Zollverein); Abschluss der ersten Terminreihe mit besonderer Veranstaltung, geplante Weiterentwicklung bzw. Fortführung des Formats
  • Beschenkung von Bewohnerinnen und Bewohnern des örtlichen Seniorenzentrums zu Ostern in Kooperation mit dem Werbering
  • Entwicklung digitaler Google-Maps-Karten mit Orten, die auch unter „Corona-Bedingungen“ gut zugänglich sind
  • Seit Ende Mai schrittweise Öffnung für Vor-Ort-Termine bei kleineren Gruppen
  • Planung von „Draußen-Veranstaltungen“ unter Einhaltung der anstehenden Hygieneregeln zum Frühsommer, z. B. Aufteilung einer Marktplatzfläche in Kästen und gemeinsames Teetrinken von Familien „auf Abstand“

Stadt Hagen

Quartiersbezogene Ansätze im Programmgebiet Wehringhausen
  • Eigentümerrunden per Videokonferenz haben sich bewährt und Innovation geschaffen, da erstmals auch Eigentümer, die in anderen Städten wohnhaft sind, teilnehmen konnten – dies soll auch über die Corona-Krise hinaus beibehalten werden.
  • Eine Telefonnummer des Quartiersmanagements ist speziell zur Nutzung für Telefonkonferenzen eingerichtet worden, um bei Abstimmungsbedarfen der örtlichen Akteure technische Unterstützungsleistungen bieten zu können.
  • Erstellung und Verteilung eines Flugblatts mit Informations- und Unterstützungsangeboten für die Bewohnerinnen und Bewohner des Programmgebiets „Wehringhausen“
  • Erstellung einer Linksammlung „Soziales und Wirtschaft“ auf der Homepage des Quartiersmanagements „Wehringhausen“
  • Die Entscheidungen des Lenkungskreises zum Verfügungsfonds werden per Umlaufbeschluss getroffen
  • Weiterführung des Fassadenprogramms

Stadt Krefeld

Gesamtstädtische Aktionen und Projekte
  • Durchführung sog. „Zaunandachten“ in verschiedenen Stadtteilen: Interreligiöses Gebet im Quartier plus virtuelle Verknüpfung mit der Gebetsgemeinschaft mittels „Dazuschalten" über WhatsApp von anderen Orten zur selben Zeit
  • Der Würdekompass bot Dankes-Postkarten an, die an systemrelevante Akteure verschenkt werden konnten
  • Initiierung von telefonischen Nachfragen bei Beratungskunden (ohne Beratungsanlass) in diversen Beschäftigungsförderungs- und Jugendberatungsprojekten mit der Frage nach dem individuellen Wohlergehen
  • Migrantinnen und Migranten boten teils von sich aus die Unterstützung an, in der ausnahmehaften Situation den Deutschen Mut zuzusprechen, da sie aus ihren Herkunftsländern bereits Erfahrung im Umgang mit Krisensituationen haben
  • Multilinguale E-Mails mit Informationen zu diversen Themen rund um das Corona-Virus

Stadt Köln

Corona-Sonderausgabe der Stadtteilzeitung „Unser Veedel Lindweiler“
  • Normalerweise wird die Stadtteilzeitung „Unser Veedel Lindweiler“ halbjährlich von sechs Ehrenamtlichen in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement erstellt und ist über den Verfügungsfonds finanziert. Die kurzfristige Sonderausgabe wurde gemeinsam mit dem Träger „Soziales Zentrum Lino-Club“, dem Mehrgenerationenhaus Lindweiler und unterstützt durch die GAG Immobilien AG und eine Stiftung des Kölner Stadtanzeigers herausgegeben und in alle ca. 1.600 Lindweiler Haushalte sowie an interessierte Multiplikatoren verteilt.

Stadt Leverkusen

Gesamtstädtische Aktionen und Projekte
  • Es werden Projekte und Formate geprüft, die auch unter den „Sonderbedingungen“ Kulturschaffende vermehrt wieder einbinden, sowie Kooperationsprojekte mit zielführender Verschränkung der Bereiche „Umwelt – Bürger – Soziales“

Stadt Lünen

Quartiersbezogene Ansätze und Projekte
  • Kontaktreduzierte Information und Beteiligung im „StadtGartenQuartier“: Interessierte Bürgerinnen und Bürger können „Mitmach-Karten“ außen am Quartiersbüro in dafür vorgesehenen Flyerboxen erhalten, um diese mit ihren Ideen und Anregungen zu beschriften. Die Karten sind neutral gestaltet, sodass diese für jedes Projekt eingesetzt werden können. Die Informierung der Bürgerschaft erfolgt über ein großes Plakat im Schaufenster des Quartiersbüros, über die Homepage des StadtGartenQuartiers (angebunden an den Internetauftritt der Stadt Lünen) sowie den Newsticker, der per Mail versendet wird. Durch eine Postwurfsendung an die Haushalte sollen auch Menschen ohne digitale Zugänge erreicht werden, die damit Beschreibungen zu aktuell laufenden Projekten und zu ihren Möglichkeiten der Beteiligung erhalten. Neben den „Mitmach-Karten“ gibt es die Option, sich per Mail oder Telefon direkt mit dem Quartiersmanagement in Verbindung zu setzen.
  • Das „grüne Quartiersmanagement“ mit einer Quartiersgärtnerin wird unter Einhalten der Sicherheitsabstände wieder die Betreuung der Hochbeete auf dem Gelände der Schule sowie des Gartentreffs anbieten. In der Zwischenzeit haben sich die bisher Aktiven auch selbst organisiert und sich zu unterschiedlichen Zeiten unter Einhaltung des Abstandsgebots vor Ort engagiert.
  • Erprobung eines digitalens Quartiersforums mittels Zoom
  • Über das Förderprojekt der „QuartiersPaten“ wurde die Einrichtung einer Facebook-Seite und eines Instagram-Profils initiiert, um digitale Informationen insbesondere an jüngere Zielgruppen weiterzugeben

    Stadt Minden

    Digitale Angebote für Zuhausegebliebene (u. a. für Familien, Kinder, Jugendliche und alle Interessierten)
    Aktion „Minden hält zusammen“
    Zusätzliche Angebote in den Quartieren Bärenkämpen, Rodenbeck und Rechte Weserseite
    • Enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden der Schulsozial- und Jugendarbeit, des Integrationsmanagements und der Jugendhäuser, Kitas, Familienzentren, Elterncafés sowie weiterer Netzwerkpartner (z. B. Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Ehrenamtsgruppen vor Ort) und gemeinsame Aushänge im Quartier
    • „Vor-der-Tür-Besuche“
    • Gemeinsames Angebot von „Telefonbesuchszeiten“ für häusliche Problemlagen (Einsamkeit, „Lagerkoller“, Konfliktlagen in engen Wohnungen), Einsätze von Sozialpatinnen und -paten
    • Weiterer Ausbau der Ehrenamtsstrukturen, um mit „bekannten Gesichtern“ im Quartier in Kontakt zu bleiben, die Anschluss an die Bewohnerschaft haben
    • Live-Stream- / Youtube-Angebote des Jugendhauses
    • Förderung von Nähmaschinen, Nähprojekte zur Herstellung von Masken, teils für Altenheime vor Ort (die Mitwirkung hieran ist sowohl gemeinsam, unter Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands, in einem großen Saal sowie auch einzeln zuhause möglich)
    • Taschenaktion mit Kreativ- und Bewegungsimpulsen, Bastel- und Spielmaterial – Ausgabe über Sozialarbeiterinnen und -arbeiter des Jugendamts und der Schulsozialarbeit, die weiterhin versuchen, gut in Kontakt mit den Familien zu bleiben – dies hat sich als „positiver Türöffner“ beim Zugang auch zu „schwer erreichbaren“ Familien bewährt
    • Postkartenaktion
    • Kreativkiosk in den Quartiersbüros und im Begegnungszentrum
    • Ausgabe von Material an Familien unter Einhaltung der Schutzvorgaben
    • Rallyes zu zweit in den Quartieren, Aushang der Infos auch an Gabenzäunen
    • Plogging (Müllsammelaktion) in Zweier-Teams
    • Verabredung von Spaziergängen mit Alleinstehenden
    • Selbstversorgertüten für Obdachlose
    • Flaschenzug-Aktion mit Verteilung von Boxen / Fragezetteln in diversen Fremdsprachen
    • Planung von Alternativangeboten anstelle des sonst durchgeführten Feriencamps im Sommer
    • Entwicklung von regelkonformen Hygienekonzepten zur schrittweisen Öffnung in enger Abstimmung mit dem Krisenstab der Stadt Minden, zunächst v. a. im Bereich der Einzelberatung sowie der Sprachförderung, um diese anschlussfähig, niedrigschwellig und leicht erreichbar vor Ort zu erhalten

    Stadt Mönchengladbach

    Aktionen im Rahmen des Quartiersmanagements Gladbach und Westend
    • Digitale Weiterführung von Arbeitskreisen (z. B. mittels Zoom, Skype, Trello, teils Mitrede-App PLACEm – nicht jedes Tool ist für alles geeignet, teils bedarf es einer bereits eingearbeiteten geschlossenen Gruppe zur sinnvollen Nutzung eines Tools!)
    • Digitale Weiterführung der Gremien für die aktive Mitwirkung und den Verfügungsfonds
    • Digitale Weiterführung der vor Ort sehr wichtigen Beteiligung bei den Bauprojekten im Rahmen der EFRE-Förderung, bei denen ein gewisser Zeitdruck besteht und weder die rechtzeitige Umsetzung gefährdet werden, noch die Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg zur Umsetzung „verlorengehen“ sollen
    • Ausstellung moderner Textilkunst im Kontext des Leerstandmanagements und der „Schauzeit Rheydt“ in Planung, weitere Belebung der Schaufenster durch Künstlerinnen und Künstler
    • Verstärkte Nutzung bereits vorab entwickelter Onlineplattformen (z. B. Homepage des Quartiersmanagements mit Überblick über aktuelle Angebote im Quartier oder Homepage des Leerstands- und Zwischennutzungsportals)
    • Nutzung / Ausprobieren unterschiedlicher Online-Tools (bspw. Trello), z. B. zur Weitergabe von Sachständen im Hof- und Fassadenprogramm
    • Entwicklung von Projektideen, die insbesondere die kleineren, lokalen Einzelhändler kurz- und mittelfristig unterstützen können
    • Angebot von digitalen Schulungen für Vereine und bürgerschaftlich Aktive zur Weiterqualifizierung für die digitale Vereins- und PR-Arbeit, z. B. im Umgang mit Facebook

    Stadt Oberhausen

    Informations- und Beteiligungsangebote im Programmgebiet Brückenschlag
    • Es wird derzeit geprüft, inwiefern leerstehende Ladenlokale im Programmgebiet zur Informationsvermittlung, bspw. mithilfe großer Plakate in den Schaufenstern, genutzt werden können.
    • Mittels des Webprogramms „DFN Terminplan 4.1“ können ähnlich wie mit Doodle-Umfragen Abstimmungen durchgeführt werden, welche allerdings im Zeitverlauf nicht von einem selbst oder anderen Teilnehmenden verändert werden können.
    • Das Hof- und Fassadenprogramm wird weitergeführt und während der Krise sehr gut angenommen (es gibt bereits eine Warteliste zum Start von Vorhaben im nächsten Jahr)

    Stadt Radevormwald

    • Montags bis freitags ist von 11 bis 13 Uhr eine Telefon-Hotline freigeschaltet, unter der die Möglichkeit besteht, „einfach mal zu reden, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt“
    • Für die Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird zusätzlich von Montags bis freitags in der Zeit von 11 bis 17 Uhr eine Telefon-Hotline geschaltet. Zusätzlich ist diese Hotline auch über Instagram, Skype oder WhatsApp erreichbar
    • Einkaufshilfsdienst in Kooperation mit der Rader Hilfsbörse, dem DRK Radevormwald und der Lutherischen Kirchengemeinde
    • Der Jugendtreff „Life" organisiert im Programmgebiet der Sozialen Stadt „Wupperorte“ mit den Partnern im Projekt "wir-im-quartier" einen Unterstützungsdienst für ältere, kranke und behinderte Menschen, die derzeit nicht selber einkaufen oder Rezepte und Medikamente abholen können. Auch das „Gassi gehen mit dem Hund" wird unterstützt

    Stadt Stolberg

    Quartiersbezogene Ansätze und Projekte
    • Kinder- und Familienhilfe des Projekts „Oberstark“ (ESF-Projekt im Aufruf „Zusammen im Quartier“ des MAGS NRW im Programmgebiet Oberstolberg): Hier geht es vor allem um die Umstellung der bisherigen Projektarbeit mit konkreten Reaktionen auf die Krise
    • Stolberger Einkaufshilfe des BIWAQ-Projekts „Viertel-LAB“ gemeinsam mit dem Sozialamt
    • Aktion „Gabenzaun“ zur Unterstützung sozial schwacher Personengruppen (Kooperation einer Bürgerinitiative, des Sozialamts und des Projekts „Viertel-LAB“)
    • Wiedereröffnung der Stolberger Tafel unter „Corona-Bedingungen“ durch eine Kooperation des Tafel-Trägers mit dem Sozialamt und dem Beschäftigungsträger Wabe
    • Einrichtung der schon vorher geplanten App „Dorffunk" als quartiersbezogenes soziales Netzwerk unter Regie der Kommune, dieses soll offensiv weiter ausgebaut werden
    • Im Projekt „ZOOM – Jugendliche aktiv im Quartier“ wird derzeit eine Online-Bewerbungshilfe für Jugendliche erstellt und eine digitale Foto- und Video-Aktion unter der Nutzung von Smartphones für Jugendliche mit dem Titel „time out - live together in Stolberg" (Arbeitstitel) vorbereitet. Hierzu werden aktuell eine Homepage und eine Kommunikationsstrategie aufgebaut.
    • Umstellung der Quartiersarbeit des BIWAQ-Projekts „Viertel-LAB“ mit Online-Verbindungen zu den langzeitarbeitslosen Teilnehmenden, Unterstützung für Projektteilnehmende durch die Verleihung digitaler Ausstattung, zusätzliche Kontaktarbeit zu kleinen lokalen Unternehmen, die in Existenzkrisen geraten
    • Blumenbeet-Aktion
    • Platzierung öffentlicher Briefkästen, um Bürgermeinungen "analog" einzuholen

    Kreisstadt Unna

    • Die Sitzungen des Quartiersbeirats mitsamt einer Entscheidung über eingereichte Projekte für den Quartiersfonds werden derzeit digital mittels der Software „Zoom“ durchgeführt
    • Mit Hilfe der Internetseite www.nebenan.de hat das Quartiersmanagement im Schwerpunkt neue Veranstaltungen, wie z. B. das Sommerfest oder die jährliche Frühjahrsputz-Aktion, im Quartier beworben
    • Zum diesjährigen Tag der Städtebauförderung sollten verschiedene „Quartierssafaris“ / „digitale Schnitzeljagden“ durchgeführt werden. Jetzt werden diese Safaris mittels der App Actionbound vorbereitet, die sich jeder kostenlos auf sein Handy laden kann und mit welcher die „Quartierssafaris“ digital und in kleinen Gruppen durchgeführt werden können.
    • Erstellung von Podcasts
    • Beteiligung an Konzepten zur nördlichen Erweiterung des Gebiets / Ideensammlung mittels des Online-Tools "Plan-Portal"



    Weitere fach- und zielgruppenspezifische Projekt- und Linklisten

    • Projekt "Digitalisierung in der Pflege als Chance für eine alters- und behindertengerechte Quartiersentwicklung in der Emscher-Lippe-Region / DigiQuartier"
    • Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziale Brennpunkte Niedersachsen hat eine Online-Plattform für den Austausch unter Fachkräften (aktuell vor allem bzgl. der Corona-Krise) geschaffen. Hier können bundesweit Erfahrungen ausgetauscht und Lösungen gefunden werden.
    • Der Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. (VSKA) hat die bereits 2015 etablierte Plattform www.nachbarschaft-hilft.de den aktuellen Bedingungen angepasst, damit die Online-Vermittlung von nachbarschaftlichen Hilfen vereinfacht wird.
    • Auf der Homepage des Bündnisses der Bürgerstiftungen Deutschlands ist eine Auswahl von Beispielen zusammengestellt, wie Bürgerstiftungen im ganzen Land der aktuellen Herausforderung durch die Corona-Krise auf unterschiedlichste Weise begegnen. Die Projektlisten werden laufend aktualisiert, weitere Anregungen geprüft und nach Möglichkeit mit aufgenommen.
    • Das Forum Seniorenarbeit liefert auf seiner Homepage Beispiele und Informationen rund um das vielfältige Engagement für und von Ältere(n). Besonderes Augenmerk wird dabei auf digitale Möglichkeiten gelegt.
    • Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbunds Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) hat diverse Informationen und weitere Hilfsangebote zur Unterstützung sozial benachteiligter Gruppen in der Corona-Krise auf ihrer Homepage zusammengestellt.
    • Die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing (bcsd) hat in ihrem Sondernewsletter 01-2020 die Leserinnen und Leser dazu aufgefordert, vorzustellen, wie sie in ihren Arbeitsbereichen auf die Handlungserfordernisse und Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise reagieren. Die besten Beispiele sind auf der Homepage des bcsd zusammengestellt worden und umfassen eine vielfältige Sammlung zur Inspiration und Anregung für weitere Projekte.
    • Auf der Homepage der Lokalen Bündnisse für Familien des Bundesministe-riums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) werden Unterstützungsleistungen und Tipps für Familien zu wichtigen Fragen in Corona-Zeiten gesammelt und fortlaufend aktualisiert. Viele Lokale Bündnisse für Familien gestalten neue Online-Angebote und machen über digitale Wege auf Informationen und Beratungsangebote aufmerksam.


    Mögliche Fragestellungen für die weiteren Sondersitzungen zum Thema „Corona“

    • Wie kann eine aktive Mitwirkung der Bewohnerschaft mit dem Instrument „Verfügungsfonds“aufrechterhalten werden (dgitales Antragsverfahren, Entscheidung der Gremien z. B. in Videokonferenzen oder per E-Mail-Umlauf)? 
    • Sollen Projekte, die den öffentlichen Raum und Gruppenangebote betreffen, bewusst „auf Eis gelegt“ werden? Sollen Mittel prioritär für kurzfristige (z. B. digitale) Alternativprojekte vorgehalten werden?
    • Wie kann die Bereitschaft von kooperierenden Akteuren und Gremien geschaffen werden, sich digital zu beteiligen bzw. an digitalen Abstimmungsverfahren teilzunehmen? Welche digitalenTools sind geeignet und dürfen genutzt werden? Welche rechtlichen Vorgaben bestehen hierzu für die Kommunen, z. B. bzgl. des Datenschutzes?
    • Wie kann für verschiedene Zielgruppen im Quartier die digitale Affinität gestärkt werden bzw. welche Ansätze unterstützen das Empowerment zugunsten einer Erhöhung der Medienkompetenz und digitalen Inklusion (z. B. „Kompetenzzentrum für´s Quartier“ o. Ä.)? Inwiefern müssen hier auch Armutslagen (z. B. unzureichende PC-Ausstattung) als Barrieren digitaler Teilhabe berücksichtigt werden?
    • Wie können auch in der aktuellen Situation ausdrücklich „nicht-digitale“ Angebote zugunsten von Niedrigschwelligkeit und Inklusion für alle Zielgruppen ausgestaltet werden?
    • Wie können insbesondere die älteren Bewohnerinnen und Bewohner erreicht werden? Wie können diese nicht nur als hilfebedürftige Zielgruppe für haushaltsnahe Dienstleistungen etc. betrachtet, sondern selbst als aktive Engagierte eingebunden werden? (Teils wird die Erfahrung gemacht, dass die Hilfsangebote seitens der älteren Bewohnerschaft kaum angenommen werden.)
    • Wie kann insbesondere die Gruppe der Alleinerziehenden unterstützt werden?
    • Wie können arbeitsfähige Kooperationsstrukturen (Planungsrunden, jour fixes, Beteiligungs- und Informationsstrukturen) insbesondere in kommunikationsintensiven Projektphasen aufrechterhalten werden (z. B. Großplanungen, Startphasen)? Wie können u. U. Beteiligungsgremien „in kleiner Runde“ repräsentativ und einsatzfähig bleiben (z. B. angepasstes Auswahlverfahren zur Besetzung eines Gremiums mit einzelnen „Stellvertretenden“ für Zielgruppen aus der Bürgerschaft)?
    • Wie können / müssen sozialraumorientierte Konzepte perspektivisch neu aufgestellt werden, um den veränderten Bedingungen gerecht zu werden; welche Förderkonzepte werden hierzu entwickelt?
    • Wie positionieren sich die Fördergeber?
    • Wie ist der Umgang mit ursprünglich geplanten Vergaben für nun ausgesetzte oder verschobene Veranstaltungen und mit bereits beauftragten (externen) Dienstleistern?

    Ergebnisse und Empfehlungen aus dem Erfahrungsaustausch

    • Die langjährige Erfahrung mit der integrierten Arbeitsweise der sozialraumorientierten Quartiersentwicklung im Rahmen der Umsetzung des Programms „Soziale Stadt / Sozialer Zusammenhalt“ hat sich in der Krise bewährt.
    • Bereits bestehende Strukturen der ämterübergreifenden Zusammenarbeit und die vielfältigen stabilen Kooperationen mit lokalen Akteuren konnten bei der Bewältigung der Ausnahmesituation wertvolle Beiträge leisten und weiter gefestigt werden.
    • Insbesondere das Instrument des Verfügungsfonds konnte für niedrigschwellige Ad-hoc-Einsätze und kurzfristig erforderliche, kreative und bürgernahe Maßnahmen in kleinerem Projektrahmen gut genutzt werden.
    • Das Fortschreiten von Digitalisierungsprozessen bei den kommunalen Abläufen der Programmumsetzung sowie bei den Aufgaben des Quartiersmanagements wurde durch die Krise beschleunigt und erfordert vor Ort teils eine Erhöhung der Mittel für die technische Ausstattung.
    • Einige der "aus der Not geborenen" neuen digitalen (Beteiligungs-)Formate haben sich bereits als positive Innovationen erwiesen, die auch neue Zielgruppen ansprechen können und über den Pandemie-Zeitraum hinaus verstetigt werden sollen. Dennoch sollte die konkrete Ausgestaltung der Digitalisierungsprozesse im Quartier weiterhin sorgfältig evaluiert und abgewogen werden, um während der prekären Ausnahmezeit keine benachteiligten Zielgruppen im Quartier „zu verlieren“ und Teilhabedefizite nicht zu erhöhen.
    • Auch der Nutzung (analoger) öffentlicher Räume und Freiflächen im Quartier kommt unter den Pandemie-Bedingungen eine besondere Bedeutung zu. Dies erfordert die Entwicklung innovativer Nutzungsformate mit passgenauen Hygienekonzepten.